Malteserschloss
Denkmalgeschützt
Das Malteserschloss kann nur von außen besichtigt werden. Die äußere Schlossanlage mit barocken Gärten, verwinkelten Pfaden und historischer Gerichtslinde sind für umsichtige Besucher zugänglich. Ebenso lädt der Schloss- bzw. Römerpark östlich der Gebäude zum Verweilen ein.
Das Malteserschloss in Heitersheim gilt als eines der schönsten Schlösser im Markgräflerland. Es war über Jahrhunderte nicht nur Residenz eines Reichsfürsten, sondern für den Johanniter- und Malteserorden zugleich auch Sitz des deutschen Großpriorats.
Ursprünglich im 8. Jahrhundert Teil des Klosters Murbach, wurde es 1276 Eigentum des Johanniterordens. 1428 wird die Komturei Heitersheim zum Sitz des Johannitermeisters ernannt. 1505 bezieht der erste Großprior Johann Hegenzen von Wasserstelz den Fronhof. Er baute ihn in den folgenden Jahren zum wehrhaften Schloss um. Kaiser Karl V. erhob den Großprior Georg Schilling von Cannstatt 1548 zum Reichsfürsten. Heitersheim wird Fürstentum. Im Jahr 1806 wird der Orden aufgehoben.
Im 16. Jahrhundert wurde Heitersheim zum Hauptsitz der Malteser und das Malteserschloss entstand aus dem Murbacher Salhof. Der Grundriss weist noch heute aus, dass Heitersheim die wohl bedeutendste Tiefburg im südwestdeutschen Raum darstellt. Die ovale, festgeschlossene Anlage der Kernburg und das unregelmäßige Vieleck der Vorburg sprechen noch heute die Sprache des ausgehenden Mittelalters. Die Anlage umfasste ein Ritterhaus, Diener- und Gästehäuser, Zehntscheuern, Verwaltungs- und Bruderhäuser.
Von 1897 bis 2022 gehörte das Schloss dem Orden der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul. Während dieser Zeit war darin auch eine Werkstätte für körperlich und geistig behinderte Menschen sowie eine Sonderschule für behinderte Kinder untergebracht. Die letzten Schwestern sind mittlerweile in den Ruhestand ins Badische Provinzhaus in Hegne am Bodensee gezogen. Die Caritas Werkstätte und die Malteserschule haben ihren neuen Standort in Heitersheim bezogen.
2022 wurde das Schloss an die Stadt Heitersheim veräußert, die mittlerweile elf der dreizehn Gebäude an die Schloss-Heitersheim GmbH in Erbpacht verkauft hat. Gemeinsam ist ein Konzept für die Schlossnutzung entstanden, das Pflege, betreutes Wohnen, Kinderbetreuung, Flüchtlingsunterkunft, Gastronomie, Tourismus, Kultur und Wohnraum vereint. Die Umsetzung durch den Investor steht in den Startlöchern.
Das Museum im Malteserschloss, informiert über dessen Geschichte und den Johanniter- und Malteserorden.
Von Mai bis Oktober bietet die Historische Gesellschaft jeweils am zweiten Sonntag im Monat Führungen durch die äußere Schlossanlage und das Kanzleigebäude an.
Treffpunkt ist um 11 Uhr im hinteren Schlosshof bei der Gerichtslinde.
Das Kanzleigebäude mit dem darin enthaltenen Inforaum zur Zukunft des Schlossareals und dem Modell vom Malteserschloss hat dann ebenfalls bis 15 Uhr geöffnet.
Zusätzliche Führungen für Gruppen können bei der Tourist-Info gebucht werden.